Verstärkter Klimaschutz in Ernährungssystemen zur Erreichung des Null-Hunger-Ziels

Weltbank

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Zusammenfassung Inhalte & Ergebnisse
Julian Lampietti, Manager für Globales Engagement in der land- und ernährungswirtschaftlichen Praxis bei der Weltbank, eröffnete das Fachpodium, indem er die kritische Verbindung zwischen Klimaschutz und Ernährungssicherheit hervorhob. Er betonte, wie wichtig es sei, dass unser Ernährungssystem zum Klimaschutz beitrage, während es gleichzeitig die weltweite Ernährung sichern müsse.
William Sutton, Global Lead für klimafreundliche Landwirtschaft bei der Weltbank, betonte in seinem Impulsvortrag die aktuellen Herausforderungen der Land- und Ernährungswirtschaft im Hinblick auf die Folgen des Klimawandels und die bedeutende Rolle des Sektors beim Ausstoß von Treibhausgasen. Er wies darauf hin, dass der neue Ansatz der Weltbank, eine Welt ohne Armut auf einem bewohnbaren Planeten zu schaffen, einer klimaschonenden Landwirtschaft enorme Bedeutung zuweist.
Bei der Podiumsdiskussion sprach sich Henry Musa Kpaka, Minister für Landwirtschaft und Ernährungssicherheit der Republik Sierra Leone, für einen Wandel hin zu einem nachhaltigen Ernährungssystem durch einen umfassenden, regierungsübergreifenden Ansatz aus. Als Beispiel führte er den in Sierra Leone eingeführten präsidentiellen Ernährungsrat an, der alle mit dem Ernährungssystem in Verbindung stehenden Ministerien einschließt, um die Entscheidungsfindung zu vereinfachen und zu verbessern.
Caterina Ruggeri Laderchi, Direktorin und Leiterin der Politikabteilung der Food Systems Economics Commission (FSEC), kündigte den in Kürze erscheinenden FSEC-Bericht „Global Policy Report“ an. Der Bericht wird die Notwendigkeit, Bezahlbarkeit und wirtschaftlichen Vorteile eines Wandels der Ernährungssysteme aufzeigen und gleichzeitig vordringliche Finanzierungsbedarfe und potenzielle Interessenkonflikte thematisieren. Sie hob die dringende Notwendigkeit hervor, Kapazitäten für solche Transformationsprozesse auf Regierungsebene aufzubauen.
Jemina Moeng, Leitende Direktorin für Ernährungssicherheit am südafrikanischen Ministerium für Landwirtschaft, Landreform und ländliche Entwicklung, sprach über den Teufelskreis in der Landwirtschaft, über den die Landwirtschaft sowohl zum Klimawandel beiträgt als auch unter seinen Folgen leidet, was bestehende Ungleichheiten verschärft. Sie nahm Bezug auf den BRICS-Gipfel 2023 in Südafrika, bei dem ein Symposium zu klimafreundlicher Landwirtschaft Strategien für nachhaltige Land- und Ernährungswirtschaftssysteme aufgezeigt hatte. Dr. Moeng erwähnte auch Südafrikas Rahmenordnung für klimafreundliche Landwirtschaft („Climate-Smart Agriculture Framework“) als treibende Kraft für die Transformation des nationalen Ernährungssystems.
Chris Carson, Botschaftsrat für Landwirtschaft bei der Ständigen Vertretung Neuseelands bei der EU, erklärte, wie die neuseeländische Milch- und Fleischindustrie durch politische Reformen, Forschung, Entwicklung und Investitionen hocheffizient wurde. Zu den Maßnahmen zählten bedeutende Kürzungen landwirtschaftlicher Subventionen, die zu erhöhter Produktivität und ökologischen Gewinnen führten, wie z. B. reduzierte Düngemittelverwendung.
Bei der anschließenden Q&A-Runde lag der Fokus auf der kritischen Rolle der Landwirte in der Transformation der Nahrungsmittelsysteme, und darauf, sie als Teil der Lösung anzuerkennen. Die Podiumsgäste diskutierten zudem Gerechtigkeit bei der Kostenverteilung und die bedeutende Rolle bei der Steigerung des Wohlstandes und der Reduktion von Emissionen.

https://www.worldbank.org/en/programs/food-systems-2030

Podiumsteilnehmer

William Sutton

Keynote-Speaker
Leiter der Abteilung für klimaintelligente Landwirtschaft und Chefagrarökonom / Weltbank
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William (Bill) Sutton ist als Global Lead für klimaintelligente Landwirtschaft und Chefagrarökonom in der Abteilung für Landwirtschaft und Ernährung der Weltbank tätig. Seit über 25 Jahren engagiert er sich für die Förderung nachhaltiger Entwicklung durch interdisziplinäre Integration verschiedener Bereiche, z. B. Landwirtschaft, Umwelt und Klimawandel. Er hat Investitions- und Analyseprojekte in Ostasien und dem Pazifikraum, Europa und Zentralasien, Subsahara-Afrika sowie im Nahen Osten und Nordafrika geleitet. Noch kürzlich war er als Koordinator des Weltbankprogramms für klimaintelligente und nachhaltige Landwirtschaft in China tätig, wo er u.a. für die Vorbereitung des innovativen „Hubei Smart and Sustainable Agriculture Project“ zuständig war. Dr. Sutton ist Verfasser zahlreicher Zeitschriftenartikel, Berichte und Bücher, darunter das bahnbrechende Werk „Looking Beyond the Horizon: How Climate Change Impacts and Adaptation Responses Will Reshape Agriculture in Eastern Europe and Central Asia“. In Anerkennung seiner innovativen Arbeit für Klimaschutz und Landwirtschaft wurde er 2011 mit dem „World Bank Green Award“ ausgezeichnet. Dr. Sutton hat einen Ph.D. in Agrar- und Ressourcenökonomie der University of California, Davis.

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Julian Lampietti

Moderator
Manager for Global Engagement in the Agriculture and Food Global Practice / World Bank

Caterina Ruggeri Laderchi

Podiumsteilnehmer
Direktorin und Policy Lead / Food System Economics Commission
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Caterina Ruggeri Laderchi ist Direktorin und Policy Lead der Food Systems Economics Commission. Ferner berät sie IFAD und andere internationale Gremien im Bereich Armut im ländlichen Raum und gerechter Wandel von Ernährungssystemen. Sie ist Ko-Autorin des Berichtes der Koalition für Ernährung und Landnutzung mit dem Titel „Growing Better“.

Zuvor war Caterina Ruggeri Laderchi bei der Weltbank als Ökonomin im Bereich Armut tätig. Sie ist ausgebildete Mikroökonomin mit Praxisschwerpunkt und hat sich umfassend, auch in Veröffentlichungen, mit Themen im Bereich Armut und Ungleichheit sowie insbesondere Umverteilungsauswirkungen von politischen Reformen, dem Aufbau von Programmen zur sozialen Absicherung und verschiedenen Konzepten von Armut beschäftigt. Sie hat einen Ph.D. in Wirtschaftswissenschaften der University of Oxford.

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Jemina Moeng

Podiumsteilnehmer
National Department of Agriculture, Land Reform and Rural Development / Chief Director for Food Security

Henry Musa Kpaka

Podiumsteilnehmer
Minister für Landwirtschaft und Ernährungssicherheit / Ministerium für Landwirtschaft und Ernährungssicherheit der Republik Sierra Leone
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Dr. Henry Musa Kpaka ist amtierender Minister für Landwirtschaft und Ernährungssicherheit in Sierra Leone und spielt somit eine führende Rolle bei der Transformation der Landwirtschaft Sierra Leones durch das Flagship-Programm „Feed Salome“ des Präsidenten. Dr. Kpaka hat eine eindrucksvolle akademische und berufliche Karriere vorzuweisen: Er ist Alumnus der Harvard University und ist Ökonom mit Ph.D. der London School of Economics; ferner ist er Public Policy Fellow der Woodrow Wilson School, Princeton University.
Bevor er sein derzeitiges Amt als Minister antrat, hatte Dr. Kpaka zahlreiche bedeutende Positionen in der Regierung inne, z. B. als Chief Technical Advisor im Büro des leitenden Ministers und Agriculture Advisor seines Amtsvorgängers als Minister.
Sein Engagement für nachhaltige Landwirtschaft konnte Dr. Kpaka beim Internationalen Institut für tropische Landwirtschaft (IITA) unter Beweis stellen, wo er maßgeblich an der Mitverwaltung eines mehrere Millionen Dollar großes Projekt in Ostafrika beteiligt war, das Kleinbäuerinnen und Kleinbauern Agrartechnologie näherbrachte. Dr. Kpaka hatte zudem führende Positionen in der Bill und Melinda Gates Stiftung inne. Er verwaltete dort ein umfassendes Landwirtschaftsportfolio für West- und Ostafrika sowie Indien. Seine Tätigkeit bei der Weltbank war geprägt von seinem Engagement für Politikentwicklung mit dem Ziel, das Geschäftsklima in Entwicklungs- und Schwellenländern zu verbessern.
Als Minister vertritt Dr. Kpaka Sierra Leone außerdem als Ko-Vorsitzender der internationalen „Alliance of Champions for Food Systems Transformation“ (ACF), die das Ziel hat, nationale Ernährungssysteme durch systematische und regierungsweite Ansätze zu transformieren und die Ernährungs- und Klimakrise aktiv zu bekämpfen.

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Chris Carson

Podiumsteilnehmer
Botschaftsrat für Landwirtschaft / Ständige Vertretung von Neuseeland bei der EU
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Chris Carson ist Botschaftsrat für Landwirtschaft an der Ständigen Vertretung von Neuseeland bei der EU in Brüssel. Er ist mit Themen befasst, die internationale und bilaterale Handelsbeziehungen Neuseelands sowie den Klimawandel und Nachhaltigkeit betreffen. Er arbeitet dabei mit seinen Amtskolleginnen und Amtskollegen in der Europäischen Kommission, den EU-Mitgliedstaaten sowie der OECD und anderen internationalen Organisationen zusammen. Vor seiner Ernennung zum Botschaftsrat war Chris Carson Direktor für internationale Politik im Ministerium für Primärindustrie (MPI) in Neuseeland. Das Direktorat ist u.a. zuständig für Handel (Verhandlung und Umsetzung von multilateralen und bilateralen Abkommen) und internationale Umweltthemen (u.a. Klimaschutzverhandlungen und die Globale Forschungsallianz zu Landwirtschaftlichen Treibhausgasen (Global Research Alliance on Agricultural Greenhouse Gases). Chris Carson war zudem bei der WTO und der OECD tätig, wo er für Agrarhandelsfragen zuständig war.

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