Die Bedeutung von Transparenz für ein reibungslose Funktionieren der globalen Agrarmärkte
Agrarmarktinformationssystem der G20 (AMIS)
Datum: 19 Januar 2024, 9:30 am - 11:00 am
Das Agrarmarktinformationssystem (AMIS) wurde 2011 auf Initiative der Gruppe der Zwanzig (G20) gegründet, um Turbulenzen auf den internationalen Lebensmittelmärkten zu verhindern. Das System wurde als Antwort auf die Erfahrungen mit der globalen Nahrungsmittelpreiskrise zwischen 2007/2008 und 2010/2011 mit ihren weltweit ansteigenden und stark schwankenden Nahrungsmittelpreisen geschaffen. In dieser Krise wurde die Verfügbarkeit und Bezahlbarkeit von Nahrungsmitteln weltweit gestört, was in mehreren Ländern zu politischer Instabilität und sozialen Unruhen führte.
Um zu verhindern, dass sich eine solche Krise wiederholt, sollte AMIS zwei Hauptzielen dienen, nämlich (i) die Transparenz auf den globalen Lebensmittelmärkten verbessern und (ii) den Dialog zwischen den wichtigsten Handelsländern für landwirtschaftliche Erzeugnisse fördern. Auf über zehn Jahre AMIS zurückblickend stellt sich nun die Frage: Hat das System die Erwartungen erfüllt, vor allem in Anbetracht der Tatsache, dass die Nahrungsmittelpreise 2021/22 trotz der Existenz von AMIS erneut massiv angestiegen sind?
Bei diesem Fachpodium werden Mitglieder des AMIS-Sekretariats und Vertreter aus an AMIS beteiligten Ländern über die Bedeutung von Transparenz für ein reibungslose Funktionieren der globalen Agrarmärkte diskutieren. Zu den Hauptfragen werden dabei gehören, ob die Markttransparenz durch die Einführung von AMIS verbessert wurde und warum sich der Anstieg der Nahrungsmittelpreise 2021/22 vielleicht von den vergangenen Krisen unterscheidet. Das Podium ist als Präsenzveranstaltung in Berlin geplant, und es werden hoffentlich einige Ländervertreter und Mitglieder des Sekretariats teilzunehmen und über den Effekt von AMIS, ihre Erfahrungen bei der Zusammenarbeit im Rahmen der Globalen Nahrungsmittelmärkte-Informationsgruppe und den Nutzen des Systems für ihre tägliche Arbeit sprechen. Zielländer wären beispielsweise Brasilien, Kanada, Südafrika, die Vereinigten Staaten und die Europäische Union. Das Sekretariat könnte durch die FAO, das Internationale Institut für Ernährungspolitik und Ernährungsforschung (IFPRI) und den Internationalen Getreiderat (IGC) vertreten werden.