Nutzpflanzenvielfalt für eine gesunde Erde und ihre Bewohner

Julius Kühn-Institut
Globaler Treuhandfonds für Nutzpflanzenvielfalt (Crop Trust)

Datum: 19 Januar 2024, 11:30 am - 1:00 pm

Die Agrobiodiversität nimmt weltweit in rapidem Tempo ab, mit großen Auswirkungen auf die genetische Variation sowohl auf landwirtschaftlichen Nutzflächen als auch in freier Natur. Diese Reduzierung begrenzt die Möglichkeiten von Züchtern und Landwirten, auf die kommenden Herausforderungen in den Ernährungssystemen zu reagieren. Der Schutz, die Erhaltung und die Nutzung der genetischen Vielfalt von Nutzpflanzen, anerkannt als globales öffentliches Gut im Rahmen des Internationalen Vertrags über pflanzengenetische Ressourcen für Ernährung und Landwirtschaft, erfordert internationale Zusammenarbeit. Ihre Bedeutung spiegelt sich auch im Unterziel 2.5 der VN-Ziele für Nachhaltige Entwicklung und im Globalen Rahmen von Kunming und Montreal für die biologische Vielfalt (Kunming-Montreal Global Biodiversity Framework) der Biodiversitätskonvention (CBD) wider. Effektive On-farm-Bewirtschaftung und Samenbank-Backups sind für die Bewahrung von essenzieller Bedeutung. Die Erhaltung pflanzengenetischer Ressourcen durch die Verfolgung eines umfassenden Ansatzes, bestehend aus In-Situ- und Ex-Situ-Methoden, bezieht Landwirte, Umweltschützer, Samenbankexperten, Nichtregierungsorganisationen und Politiker mit ein. Obwohl viele globale Agenden von solchen genetischen Ressourcen profitieren, wird deren Verfügbarkeit oft als selbstverständlich betrachtet. Das Thema Pflanzenvielfalt muss unbedingt in nationale und internationale Finanzierungsprioritäten und Programme aufgenommen werden. Die besten Chancen liegen in einem nachhaltigen Übergang zu einem widerstandsfähigen und nährstoffreichen Ernährungssystem. Dies erfordert gemeinsame Anstrengungen von Regierungen, Samen- und Ernährungsindustrie, Forschern, Zivilgesellschaft, Finanzinstitutionen, multilateralen Organisationen und Landwirten. Nur durch den Schutz der Pflanzenvielfalt auf unbeschränkte Zeit und einen erleichterten Zugang für Forscher, Züchter und Landwirte können wir unsere Landwirtschaft an die Klimakrise anpassen, Umweltschäden abmildern, die Lebensgrundlagen verbessern und eine ausreichende Nahrungsmittelversorgung für alle sicherstellen.