FAST Partnership: Finanzmittel höherer Qualität für Agrar- und Ernährungssysteme freisetzen und dabei niemanden zurücklassen

Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO)
WWF International (WWF)

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Zusammenfassung Inhalte & Ergebnisse
Am 19. Januar 2024 veranstaltete die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) zusammen mit dem World Wildlife Fund (WWF) das Fachpodium „FAST Partnership: Finanzmittel höherer Qualität für Agrar- und Ernährungssysteme freisetzen und dabei niemanden zurücklassen“ im Rahmen des Global Forum for Food and Agriculture (GFFA) in Berlin. Das Fachpodium brachte wichtige Akteure und Mitglieder der FAST-Initiative zusammen, die erörterten, wie die FAST-Initiative Klimaschutz-Finanzmittel in Land- und Ernährungswirtschaftssysteme fließen lassen kann und gleichzeitig Frauen, Jugendliche, Indigene Bevölkerungsgruppen und Menschen in prekären Situationen einbeziehen und stärken kann. Die Veranstaltung wurde von Wolfgang Zornbach vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft moderiert. Podiumsteilnehmer waren Genna Tesdall, Direktorin des Young Professionals for Agricultural Development (YPARD), Enock Chikava, Stellvertretender Direktor für Landwirtschaft der Bill and Melinda Gates Foundation (BMGF), und Imelda Bacudo, die den Vorsitz der COP28 vertrat. Martina Fleckenstein, Leiterin der Ernährungspolitikabteilung beim WWF schloss die Veranstaltung. Die Stellvertretende Direktorin der FAO, Maria Helena Semedo eröffnete das Fachpodium, indem sie betonte, dass die Bemühungen zur Verbesserung der Klimaschutzfinanzierung in der Land- und Ernährungswirtschaft sich nicht nur auf eine größere Quantität sondern vor allem auch auf eine verbesserte Qualität der Investitionen konzentrieren sollten. Sie fügte hinzu, dieser Ansatz sei unabdingbar, um zu gewährleisten, dass gefährdete Gruppen wie Frauen, Jugendliche, bäuerliche Familienbetriebe und Indigene Bevölkerungsgruppen nicht nur angemessene finanzielle Unterstützung erhalten, sondern dass auch zielgerichtete und wirksame Interventionen durchgeführt werden, die ihre speziellen Anpassungsbedarfe und Herausforderungen thematisieren. In diesem Kontext erwähnte Semedo auch die COP27-Initiative zu Klimaschutz und Ernährung (Climate Action and Nutrition, ICAN) und die Arbeit der FAO in der Analyse von integrierten Aktivitäten, die die Herausforderungen des Klimawandels und der Mangelernährung gleichzeitig thematisieren. Zudem kündigte sie die Einführung des „Adaptation, Biodiversity and Carbon mapping tool“ (ABC-Map) an, das in Zusammenarbeit mit dem IFAD und mit Unterstützung der französischen Entwicklungsagentur und dem BMEL entwickelt wurde. Als Vorstandsmitglied der FAST-Partnerschaft, betonte YPARD-Direktorin Tesdall das enorme Potenzial von FAST, die Barrieren abzubauen, denen junge Menschen in der Land- und Ernährungswirtschaft gegenüberstehen. Sie fügte hinzu, dass die FAST-Partnerschaft ein Netzwerk zusammenbringt, dass für junge Menschen zugänglich ist. Durch Zugang zu Finanzierung ermöglicht es Zugang zu Ressourcen wie Land und Wasser, aber auch zu Bildung und Wissen. Chikava von der BMG-Stiftung betonte die Bedeutung der Politik und des Schaffens angemessener Umgebungen für zweckmäßige Finanzflüsse. Er beschrieb die Landwirtschaft als „langsame Zauberei“ und fügte hinzu, dass es kein Wundermittel gebe: „Es braucht die richtige Mischung aus Innovationen, Instrumenten und Technologien, und diese müssen zugänglich, erschwinglich und kontextbezogen sein.“ Er schlussfolgerte, dass zu diesem Zeitpunkt Partnerschaften wie FAST einen Unterschied machen und Risiken minimieren können. Bacudo vom COP28-Vorsitz merkte an, dass die FAST-Partnerschaft als einer der wichtigsten Akteure beim Brückenschlagen zwischen Klimaschutzfinanzierung für landwirtschaftliche Prioritäten und Diskussionen bei den UN-Klimakonferenzen agieren könnte, indem sie dazu beiträgt, die Erklärung der COP28 umzusetzen und Synergien zwischen COP-Initiativen und -Ergebnissen zu nutzen. Abschließend stimmte Fleckenstein mit den Meinungen der Podiumsteilnehmer zum Potenzial von FAST überein und betonte in ihrem Schlusswort, dass wir das Schubladendenken überwinden müssen, wenn sinnvolle Initiativen wie FAST die am meisten gefährdeten Bevölkerungsgruppen erreichen und vor Ort Erfolg haben sollen.

Podiumsteilnehmer

Maria Helena Semedo

Keynote-Speaker
Stellvertretende Generaldirektorin der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen / Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen
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Maria Helena Semedo, stellvertretende Generaldirektorin der FAO, ist eine kapverdische Ökonomin und Politikerin. Als führende Expertin auf dem Gebiet globaler Entwicklungsfragen ist sie seit mehr als 30 Jahren im öffentlichen Interesse tätig. Innerhalb des vergangenen Jahrzehnts hat die FAO dazu beigetragen, ein neues, internationales Narrativ zu schaffen, in dem der landwirtschaftliche Sektor als Lösung für die immer komplexeren und neu auftretenden Herausforderungen unserer Zeit anerkannt wird – von sich verändernden Ernährungssystemen bis hin zum Klimawandel. Semedo ist eine konsequente Verfechterin der Teilhabe von Frauen und ist bekannt für ihre Arbeit in den Bereichen Gleichstellung und Parität. Seit Oktober 2019 ist sie Vorsitzende des FAO-Ausschusses für Frauen und war maßgeblich an der Ausgestaltung des Mentoringprogramms der Organisation beteiligt. Ausgehend von der Tatsache, dass wir Hunger und Armut nicht bekämpfen können, solange nicht sowohl Männer als auch Frauen in der Landwirtschaft unterstützt werden, kämpft Semedo unermüdlich für die Würdigung der Rolle von Frauen und Mädchen und nimmt an zahlreichen internationalen Foren teil, um Gleichstellungsfragen innerhalb der politischen Strukturen der Organisation zu stärken. Vor ihrer internationalen Karriere arbeitete sie als Ökonomin für das kapverdische Ministerium für Planung und internationale Zusammenarbeit. Daraufhin war sie als Staatssekretärin für Fischerei und ab 1993 als Ministerin für Fischerei, Landwirtschaft und ländliche Angelegenheiten tätig – als erste weibliche Ministerin ihres Landes. Nachdem sie das Amt der Ministerin für Tourismus, Verkehr und Meeresangelegenheiten von 1995 bis 1998 ausgeübt hatte, war sie bis 2003 Parlamentsabgeordnete.

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Wolfgang Zornbach

Moderator
Leiter des Referates Klimaschutz, Klimaanpassung, Wasser / Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, Deutschland (BMEL)
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Dr. Zornbach wurde am 24.05.1958 geboren und absolvierte sein Biologiestudium an der Universität Hamburg, mit den Studienschwerpunkten Angewandte Botanik, Mikrobiologie und Entomologie. 1990 erwarb er seinen Doktortitel der Biologie mit externer Arbeit an der Biologischen Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft, Schwerpunkt auf Pflanzenschutz. Seit 1990 hat Dr. Zornbach mehr als 30 Jahre im öffentlichen Dienst, im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, gearbeitet und zahlreiche Schlüsselrollen im Referat Pflanzenschutz/integrierter Pflanzenschutz (bis 2016) übernommen und im Anschluss im Referat Nachhaltigkeit und Klimaschutz. 2019 wurde er Leiter des Referates Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Nach dem Regierungswechsel 2022 wurde er Leiter des Referates Klimaschutz, Klimaanpassung, Wasser im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft.

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Genna Tesdal

Podiumsteilnehmer
Direktorin / Young Professionals for Agricultural Development (YPARD)
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Genna Tesdall ist Direktorin des Netzwerks Young Professionals for Agricultural Development (YPARD). Sie ist eine herausragende Denkerin im Bereich der Agrarsysteme und engagiert sich in Projekten, deren Maßnahmen die Unterstützung von Umweltschutz und Menschen in den Blick nehmen, um so im Dienste der Menschheit die Gleichstellung der Generationen zu fördern (sowie sämtliche Markierer von Privilegien zu beseitigen). Vor ihrer Zeit bei YPARD war sie Referentin für Agrarpolitik beim Bund der Deutschen Landjugend (2020). Als Fulbright-Stipendiatin an der Humboldt Universität zu Berlin (2018-19) befasste sie sich mit der Einbeziehung von Jugendlichen in agrarpolitische Prozesse und war Präsidentin (2013-14) der International Association of Agriculture and Related Sciences Students (IAAS). Sie ist Absolventin der global ausgerichteten Iowa State University (2015) und der Penn State University (2018) und hat einen Masterabschluss (M.Sc.) in Pflanzenpathologie und internationaler Agrar- und Entwicklungsforschung.

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Enock Chikava

Podiumsteilnehmer
Director of Agricultural Development / Bill & Melinda Gates Foundation
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Enock Chikava leitet die Arbeit der Bill & Melinda Gates Foundation im Bereich Armutsbekämpfung für Millionen von Bauernfamilien in Subsahara-Afrika und Südasien durch die Förderung inklusiver landwirtschaftlicher Innovationen, die die Produktivität und das Einkommenswachstum von Kleinbauern nachhaltig steigern. Er ist seit April 2015 Teil der Stiftung, zunächst als Senior-Programmleiter für Nutzpflanzeninnovation. Enock Chikava hat eine Ausbildung in Agrarökonomie und Businessstrategie und 30 Jahre Erfahrung im Bereich Landwirtschaft. Seine Laufbahn umfasst Tätigkeiten für Bauernverbände, die private Saatgutwirtschaft, Agrarunternehmen, die Verarbeitungsindustrie und nun auch für gemeinnützige Organisationen. Enock Chikava ist Mitglied des Vorstands des African Enterprise Challenge Fund (AECF) und ehemaliger Präsident der African Seed Trade Association (AFSTA). Er wuchs in einer elfköpfigen Familie auf einem kleinbäuerlichen Betrieb in Simbabwe auf und widmet sich zeit seines Lebens dem Engagement für Kleinbauern beim Einsatz von Technologie zur Steigerung ihrer Produktivität und ihrer Einkünfte sowie zur Verbesserung ihrer Ernährungslage und zur wirtschaftlichen Selbstermächtigung.

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Imelda (Dada) Bacudo

Podiumsteilnehmer
Senior Advisor / COP28 Presidency

Martina Fleckenstein

Podiumsteilnehmer
Global Head of Policy of the Food Practice / WWF International
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Martina Fleckenstein ist Global Head of Policy der Abteilung für Ernährungspraktiken bei WWF International. Martina hat mehr als 25 Jahre Erfahrung in der nationalen und internationalen Umwelt- und Entwicklungspolitik und stützt sich auf ihre Kenntnisse zur Umsetzung von landwirtschaftlichen und nachhaltigen Lebensmittelherstellungsprojekten in unterschiedlichen Ländern. Sie war an der Vorbereitung des Weltgipfels der Vereinten Nationen zu Ernährungssystemen beteiligt und unterstützte in diesem Rahmen Arbeitsbereich 3, zur Förderung naturfreundlicher Erzeugung in großem Maßstab. Sie verfügt darüber hinaus über eine breite Wissensbasis zu internationalen Politikkonzepten und -prozessen.

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