Ernährungsstandards in der Schulverpflegung als Instrument zur Förderung des Rechts auf Nahrung in Schulen

Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO)

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Zusammenfassung Inhalte & Ergebnisse
Im Rahmen des Fachpodiums mit dem Titel „Ernährungsstandards in der Schulverpflegung als Instrument zur Förderung des Rechts auf Nahrung in Schulen“, das durch die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) und das Welternährungsprogramm (WFP) organisiert wurde, diskutierten verschiedene Interessengruppen, wie Aktivitäten zum Erfüllen von Engagements und zum Erreichen von Zielen im Zusammenhang mit dem Recht von Schulkindern auf Nahrung verstärkt werden können.
Die Veranstaltung wurde von Nancy Aburto moderiert, der Stellvertretenden Direktorin der Abteilung für Nahrungsmittel und Ernährung der FAO. Während der ersten Gesprächsrunde stellte Fatima Hachem, Leitende Beauftragte für Ernährung bei der FAO, ein FAO-WFP-Projekt vor, bei dem es darum geht, Leitlinien für Regierungen auszuarbeiten, um kontextspezifische und datengesteuerte Ernährungsstandards in der Schulverpflegung mit speziellem Fokus auf Ernährungssysteme und das Recht auf Nahrung zu setzen und die weltweite Anerkennung von und das Bewusstsein für Ernährungsstandards in der Schulverpflegung als Instrumente für den Schutz des Rechts auf Nahrung von Kindern und Jugendlichen zu verbessern.
Hachem erklärte, dass es mit Blick auf die Investitionen, die Regierungen tätigen, notwendig sei, sicherzustellen, dass Schulverpflegungsprogramme wirkungsvoll zu den Ernährungsprioritäten von Kindern und Jugendlichen beitragen, mit besonderem Augenmerk auf die am meisten gefährdeten Bevölkerungsgruppen. Eine Möglichkeit dafür ist die Definition und Umsetzung kontextspezifischer und evidenzbasierter Ernährungsstandards, die über die Nährstoffzusammensetzung von Mahlzeiten hinausgehen und Empfehlungen zum Essenserlebnis, zu Sozialisierung, Gleichstellung, sozialer Gerechtigkeit, ökologische Nachhaltigkeit und Ernährungsbildung einschließt.
Zur anschließenden Paneldiskussion trugen Neema Lugangira, Mitglied des Parlaments von Tansania, und Fernanda Pacobahyba, Präsidentin des Nationalen Fonds für Bildungsförderung Brasiliens bei, wobei letztere zwar nicht persönlich in Berlin anwesend war, aber ihren Beitrag zur Diskussion vorab eingereicht hatte. Lugangira hob die Bedeutung der priorisierten Einbindung verpflichtender Ernährungsstandards in der Schulverpflegung hervor und skizzierte bestimmte Maßnahmen, die Parlamentarier ergreifen können, um das Recht auf Nahrung von Kindern in Schulen zu fördern. Pacobahyba führte zur Einbeziehung von Ernährungsstandards in den rechtlichen Rahmen des brasilianischen nationalen Schulernährungsprogramms aus; als eine der Co-Vorsitzenden der School Meals Coalition legte sie zudem dar, welche Unterstützungsleistungen sie sich für Mitgliedsländer vorstellt, die in ihren Verpflegungsprogrammen ganzheitliche verpflichtende Ernährungsstandards einführen.
Die Runde wurde durch den Bite-Back-Aktivisten Jacob Rosenberg vervollständigt, der sich seiner eigenen Erfahrung bediente und die Rolle von Jugendvertretungen zur Unterstützung der Ernährungsqualität bei der Schulverpflegung und eines insgesamt gesünderen Ernährungsumfeldes vorstellte. Speziell betonte er, dass Schulmittagspausen für Schulkinder eine einzigartige Gelegenheit zum Knüpfen von Kontakten und zur Entspannung seien, und dass sie diese ohne die Anwesenheit von ungesunden Lebensmitteln verbringen können sollten.
Sigrid Müller, Stellvertretende Direktorin des Berliner Büros des WFP, schloss die Runde, indem sie noch einmal die drei wichtigsten Schlussfolgerungen betonte:
• Es müssen Ernährungsstandards eingeführt und umgesetzt werden, die auf kontextspezifischen und sektorübergreifenden Daten basieren.
• Schulkinder und Schullenkungsgremien müssen bei Entscheidungen über solche Standards eingebunden werden.
• Die Standards müssen gesetzlich verankert werden, um das Recht auf Nahrung von Schuldkindern und Jugendlichen zu garantieren.

Podiumsteilnehmer

Nancy Aburto

Moderator
Stellvertretende Direktorin, Abteilung für Nahrungsmittel und Ernährung / FAO
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Dr. Nancy Aburto ist Stellvertretende Direktorin der Abteilung für Nahrungsmittel und Ernährung der FAO, wo sie die strategische Planung, Entwicklung und Verwaltung des umfassenden FAO-Portfolios im Bereich Ernährung unterstützt. Sie hat fast 20 Jahre Erfahrung durch ihre internationale Tätigkeit im Bereich Ernährung. Ihre Expertise umfasst die Themen akute Unterernährung, Übergewicht/Adipositas, Doppelbelastung durch Mangelernährung, ernährungswissenschaftliche Forschung, Ernährungsepidemiologie und groß ausgelegte Programme und Strategien.
Vor ihrer Tätigkeit für die FAO arbeitete Dr. Aburto beim Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen, bei der Weltgesundheitsorganisation, beim US Centre for Disease Control and Prevention und beim mexikanischen Nationalen Institut für Öffentliche Gesundheit. Als US-Staatsbürgerin hat Dr. Aburto einen Ph.D. In Ernährungs- und Gesundheitswissenschaften der Emory University, einen Masterabschluss der University of Georgia und einen Bachelorabschluss der Duke University.

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Fatima Hachem

Podiumsteilnehmer
Gruppenleiterin, Gruppe Ernährungsbildung und Verbraucherbewusstsein, Abteilung Nahrungsmittel und Ernährung / FAO
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Dr. Fatima Hachem ist die Leiterin der Gruppe für Ernährungsbildung und Verbraucherbewusstsein in der Abteilung für Nahrungsmittel und Ernährung der FAO. Zuvor war sie 15 Jahre Regionalkoordinatorin für Ernährung im FAO-Regionalbüro für den Nahen Osten und Nordafrika, wo sie die 19 Mitgliedstaaten aus der Region zu verschiedenen Fragen in den Bereichen Ernährung, Ernährungsicherheit und Lebensmittelsicherheit beriet. Zu ihren Aufgaben gehörten die Entwicklung nationaler Kapazitäten, die Erstellung von Analyseberichten, das Auflegen von Projekten sowie technische Unterstützung.
Bevor sie ihre Tätigkeit bei der FAO aufnahm, war sie Senior Lecturer für Lebensmittelwissenschaft und Ernährung und leitete vier Jahre lang den B.Sc.-Studiengang Ernährung und Gesundheit an der University of Teesside im Vereinigten Königreich. Sie war zudem drei Jahre als Ernährungsforscherin an der Universität von Lyon 2 in Frankreich beschäftigt.
Sie ist ausgebildete Ernährungswissenschaftlerin mit einem B.Sc. in Ernährung und Ernährungskunde und einem M.Sc. in Ernährung beim Menschen von der American University of Beirut im Libanon. Ferner hat sie einen Doktortitel in Lebensmittelwissenschaften von der University of Reading im Vereinigten Königreich inne.

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Neema Lugangira

Podiumsteilnehmer
Abgeordnete des Parlaments von Tansania / Regierung von Tansania
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Hon. Neema Lugangira (MP) ist eine Parlamentsabgeordnete in Tansania, die weitreichende Erfahrung und eine erfolgreiche Karriere mit Blick auf ihr Engagement für politische Fürsprache und rechtliche Reformen in verschiedenen Bereichen mitbringt. Als Parlamentarierin gehören folgende Themen zu ihrer prioritären politischen Agenda: Ernährungssysteme, Ernährung und Klimaschutz, digitale Inklusion und Entwicklung, globale und öffentliche Gesundheit, Gleichstellung in der Politik sowie digitale Demokratie (einschließlich Wahlbeobachtung) in Tansania und Afrika insgesamt.
Sie ist zudem Gründerin und Vorsitzende des Afrikanischen Parlamentarischen Netzwerks für Internetgovernance (APNIG), welches darauf abzielt, die Rolle von Parlamentariern bei der digitalen Entwicklung in Afrika zu stärken. Ferner ist sie Mitbegründerin und Mitglied des Steuerungsausschusses des Afrikanischen Parlamentarischen Netzwerks für Ernährungssysteme und Vorstandsmitglied des Internationalen Parlamentarischen Netzwerks der Weltbank und des IWF.
Auf nationaler Ebene hat sie zwei gemeinnützige Organisation gegründet: Agri Thamani, eine Organisation, die das Ziel hat, Mangelernährung durch Fürsprache für bessere Ernährung zu beseitigen, die Gemeinschaftsverpflegung in Schulen, Pflegeheimen und Krankenhäusern zu verbessern und Ernährungssysteme und den Klimaschutz zu stärken; und den Omuka Hub, der darauf ausgelegt ist, die Digitalisierung in Tansania durch digitale Inklusion und Entwicklung zu beschleunigen und digitale Rechte und digitale Demokratie sowie die sichere Nutzung von neuen Technologien wie Künstliche Intelligenz und die digitale Interessensvertretung mit besonderem Augenmerk auf periphere Räume zu stärken.
Auf internationaler Ebene ist Neema Lugangira Mitglied der Multi-Stakeholder Advisory Group des Internet Governance Forum der Vereinten Nationen, vertritt die Region Afrika beim International Parliamentary Network on Education (IPNEd) und sie ist Mitglied des UNITE Global Parliamentarians Network for Global Health. Zudem ist sie Ko-Vorsitzende der Global Parlialmentary Group to Combat Neglected Tropical Diseases und ein Vital Voices Fellow. Sie ist WSIS Gender Trendsetter for Advancing Digital Gender Inclusion und vom Parlamanet Tansanias wurde sie zur Botschafterin bei der Women Political Leaders Organisation ernannt.

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Jacob Rosenberg

Podiumsteilnehmer
Mitglied des Jugendvorstands von Bite Back 2030 / BiteBack
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Der 19-jährige Jacob Rosenberg ist Student an der Bournemouth University und Aktivist von Bite Back. Er engagiert sich bereits seit der Gründung der Organisation im Jahr 2019 bei Bite Back und durfte die Entwicklung der Kampagne von Anfang an über vier Jahre hinweg begleiten. Es ist ihm ein besonderes Anliegen, sicherzustellen, dass alle Kinder in der Schule jeden Tag Zugang zu einer gesunden Mahlzeit sowie zu gesünderen Rahmenbedingungen für Sport haben.

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Sigrid Müller

Podiumsteilnehmer
Stellvertretende Direktorin des WEP-Büros Berlin, WEP / WEP
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Sigrid Müller ist stellvertretende Direktorin des WEP-Büros in Berlin.

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Fernanda Pacobahyba

Podiumsteilnehmer
President / National Fund for Education Development, Brazil