High Level Panel

Von der Diversität zur Aktion: Globale Zusammenarbeit für eine nachhaltige Bioökonomie in der Landwirtschaft

Manuel OteroPedro NetoJohn SteenhuisenLuis Planas PuchadesFernando Mattos Costa Christopher V. Morales
vector

  • Immer mehr Länder setzen auf die Bioökonomie als Strategie zur Lösung ihrer wichtigsten ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen Herausforderungen und zur vollständigen Ausschöpfung ihres biologischen, wissenschaftlichen und industriellen Potenzials. Strategien, politische Maßnahmen, wissenschaftliche und technologische Entwicklungen sowie private Investitionen in die Bioökonomie verzeichnen ein stetiges Wachstum und ihre Ergebnisse werden zunehmend sichtbar. Derzeit verfügen weltweit mehr als 70 Länder über nationale Strategien, die sich der Bioökonomie widmen oder damit in Verbindung stehen .
  • Nachhaltige Bioökonomie hat ihren Ursprung in der Landwirtschaft und in natürlichen Ökosystemen und dient zugleich als Strategie für ihre Stärkung und Transformation. Einerseits sorgen u.a. Ackerbau, Viehzucht, Fischerei und Wälder für Biomasse und biologische Vielfalt, die dank neuer Grenzbereiche in Wissenschaft, Technologie und Innovation sowie in Verbindung mit lokalem und überliefertem Wissen eine Reindustrialisierung unserer Wirtschaft ermöglichen. Sie bietet neue biologische Produkte und Dienstleistungen mit Mehrwert für den Lebensmittel-, Energie-, Kosmetik-, Chemie-, Pharma-, Tourismussektor und andere Branchen. Andererseits stellt die Bioökonomie ein Mittel zur Stärkung der Landwirtschaft und der Agrar- und Ernährungssysteme dar. Sie ermöglicht die Steigerung der Effizienz und Nachhaltigkeit der Biomasseproduktion, die nachhaltige Wertschöpfung aus der lokalen biologischen Vielfalt, die Förderung der Kreislaufwirtschaft von agroindustriellen Abfällen und Reststoffen zur Entwicklung neuer, hochentwickelter Produkte sowie einen Beitrag zur ökologischen Nachhaltigkeit und Resilienz der Landwirtschaft durch die Einbindung naturbasierter Dienstleistungen. Die Bioökonomie ermöglicht es auch, einen wettbewerbsfähigeren, ökologisch nachhaltigeren und inklusiveren Agrarsektor aufzubauen.
  • Angesichts der aktuellen Umwelt- und Klimaherausforderungen ist hervorzuheben, dass die Bioökonomie die natürliche Fähigkeit der Landwirtschaft, als Kohlenstoffspeicher zu dienen, stärkt. Neue biologische Wertschöpfungsketten, die traditionelle Ketten der fossilen Wirtschaft ersetzen, können dazu beitragen, dieses Potenzial in anderen Wirtschaftsbereichen zu nutzen.
  • Die Bioökonomie ist eine Strategie zur Förderung des wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Wachstums, die von jeder Art von Landwirtschaft und Agrar- und Ernährungssystemen genutzt werden kann – von der großflächigen Landwirtschaft, die Biomasse für industrielle Zwecke mit hoher Wertschöpfung nutzt, bis hin zur kleinbäuerlichen Landwirtschaft, die bioökonomische Praktiken einbezieht, um Abfälle durch Kreislaufwirtschaft zu nutzen und lokalen Biodiversitätserzeugnissen einen Mehrwert zu verleihen.
  • Es gibt keine einheitliche Definition der Bioökonomie. Entsprechend den eigenen Entwicklungszielen hat jede Region, jedes Land und jedes Gebiet bioökonomische Ansätze entwickelt, die auf der Verfügbarkeit und dem Zugang zu biologischen Ressourcen (biologische Vielfalt und Biomasse), produktiven und industriellen Strukturen, FuE-Kapazitäten usw. basieren.
  • Wie sich in verschiedenen globalen Foren (G20, Global Bioeconomy Summit, COP16, COP29 etc.) gezeigt hat, weisen Bioökonomien weltweit viele Gemeinsamkeiten auf. Viele Länder fördern Bioökonomien, die die nachhaltige Entwicklung ihrer Bevölkerung durch verbesserte Ernährungssicherheit, Armutsbekämpfung, Klimaschutz und -anpassung, Chancen in ländlichen Räumen sowie Erhalt und Wiederherstellung der biologischen Vielfalt (positive nature) unterstützen.
  • Zwar gibt es in der Tat bedeutende Ähnlichkeiten, weltweit weisen Bioökonomien aber auch wichtige Besonderheiten auf. Die meisten Unterschiede beziehen sich hauptsächlich auf die Verfahren und Technologien für den Anbau und die Produktion von Biomasse sowie auf deren potenzielle alternative Nutzungen (Kreislaufwirtschaft und Wertschöpfung).
  • Auch wenn es keine zwei Bioökonomien gibt, die gleich sind, stehen die Länder bei ihrer Förderung vor gemeinsamen Herausforderungen, insbesondere in der Landwirtschaft und im ländlichen Raum. Dies sind erhebliche Herausforderungen, die nicht von einer einzelnen Institution allein gelöst werden können und daher gemeinschaftliche Zusammenarbeit erfordern.
  • Angesichts der Komplementaritäten zwischen den Bioökonomien verschiedener Kontinente ist es von größter Bedeutung, dass Länder mit mehr Erfahrung und Fähigkeiten (u.a. in Politik, Wissenschaft, Technologie, Märkten und Finanzen) eine führende Rolle bei dieser Zusammenarbeit einnehmen.
  • Die Ziele dieses High Level Panels sind: 1. zu erörtern, wie die Bioökonomie zur wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Entwicklung der Landwirtschaft in vier Ländern auf verschiedenen Kontinenten beiträgt und was zur Förderung der Bioökonomie unternommen wird; 2. Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den Bioökonomien der einzelnen Länder und Kontinente zu identifizieren; und 3. Möglichkeiten für gemeinsame Maßnahmen (Partnerschaften, Synergien und Zusammenarbeit) zur Förderung der globalen Bioökonomie zu ermitteln.

Ausrichter

Inter-American Institute for Cooperation on Agriculture (IICA)

Podiumsteilnehmer

Moderator & Podiumsteilnehmer

Manuel Otero

Manuel Otero

Director General

Inter-American Institute for Cooperation on Agriculture (IICA)

Pedro Neto

Pedro Neto

Secretary of Innovation, Sustainable Development, Irrigation and Cooperativism, former G20 Chair and COP30 Chair

Ministry of Agriculture and Livestock

John Steenhuisen

John Steenhuisen

Minister of Agriculture, G20 Chair

South Africa

Luis Planas Puchades

Luis Planas Puchades

Minister of Agriculture, Fisheries, and Food

Spain

Fernando Mattos Costa

Fernando Mattos Costa

Minister of Livestock, Agriculture and Fisheries

Uruguay (JIA)

 Christopher V. Morales

Christopher V. Morales

Deputy Minister of Agriculture

Philippines