Unser globales Wirtschaftssystem steht vor großen Herausforderungen, da es endliche Ressourcen verbraucht und die Klimakrise verschärft, was drastische Auswirkungen auf die Ernährungssicherheit der derzeitigen und zukünftigen Generationen hat. Eine nachhaltige, kreislauforientierte Bioökonomie kann eine Schlüsselrolle beim Übergang zu einer nachhaltigeren Zukunft spielen.
Die Reduzierung von Lebensmittelverlusten und -verschwendung (FLW) gewinnt zunehmend an Bedeutung als ein Weg zur Förderung einer kreislauforientierten Bioökonomie. Durch die Reduzierung von Lebensmittelverlusten und -verschwendung und die Anwendung der „3Rs“ (reduce, reuse, recycle, zu Deutsch: Reduzierung, Wiederverwendung und Wiederverwertung) kann der Bedarf an Rohstoffen und den Ressourceneinsatz in der Lebensmittelproduktion gesenkt und gleichzeitig Abfallströme minimiert werden. Dies steigert die Ressourceneffizienz und verringert den Ressourcenverbrauch bei gleichzeitiger Reduzierung von Treibhausgasemissionen und Umweltzerstörung. Zudem erhöht die Wertschöpfung aus Lebensmitteln, die sonst zu Abfall würden, die Marktwettbewerbsfähigkeit und schafft neue wirtschaftliche Chancen, auch für Frauen und Jugendliche.
Verschiedene Herausforderungen erschweren die Umsetzung von Maßnahmen zur Reduzierung von Lebensmittelverlusten und -verschwendung. Diese reichen von technischen Problemen über schwache Kapazitäten und Institutionen, wirtschaftliche Herausforderungen, mangelnde Unterstützung durch die Politik, fehlende Anreize und regulatorische Hindernisse bis hin zu unzureichenden Investitionen. Mangelndes öffentliches Bewusstsein und fehlende Bildung sind ebenfalls entscheidende Hemmnisse, da sie die Nachfrage nach nachhaltigen Bioprodukten und -praktiken auf Verbraucherseite einschränken.
Das High-Level Panel wird sich mit der Frage beschäftigen, wie die Reduzierung von Lebensmittelverlusten und -verschwendung die Entwicklung einer nachhaltigen, kreislauforientierten Bioökonomie beschleunigen kann, wobei der Fokus auf dem Potenzial liegt, globale miteinander verbundene Herausforderungen wie Ernährungsunsicherheit und Mangelernährung, Klimawandel und nicht nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen anzugehen. Es sollen nicht nur Wege zur Überwindung von Herausforderungen und zur Ausschöpfung des vollen Potenzials der Reduzierung von Lebensmittelverlusten und -verschwendung für die Beschleunigung einer kreislauforientierten Bioökonomie diskutiert werden, sondern auch die politischen Rahmenbedingungen und das unterstützende Ökosystem, die erforderlich sind, um Innovation, Investitionen und Zusammenarbeit innerhalb und zwischen den Sektoren zu fördern.
Schlüsselthemen des High-Level Panels
Die Diskussionen des Panels werden sich um folgende Schlüsselthemen drehen:
- Technische Hürden und Erfahrungen bei der Umsetzung der Reduzierung von Lebensmittelverlusten und -verschwendung und der „3Rs“ (Reduzierung, Wiederverwendung und Wiederverwertung) zur Förderung des Ansatzes einer Kreislaufwirtschaft
- Miteinander verbundene Herausforderungen wie Ernährungsunsicherheit und Mangelernährung, Klimawandel und nicht nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen
- Unterstützung durch Politik und Institutionen sowie zentrale Anreize zur Bewältigung der Herausforderungen, die Maßnahmen zur Reduzierung von Lebensmittelverlusten und -verschwendung einschränken
- Ausweitung der Finanzierung für Maßnahmen zur Reduzierung von Lebensmittelverlusten und -verschwendung: Die Rolle von Entwicklungsfinanzierungsinstitutionen bei der Mobilisierung von Investitionen, Möglichkeiten zur Nutzung von Klimafinanzierung sowie innovative Finanzierungsmodelle und -instrumente
- Aus der Vergangenheit lernen, in die Zukunft blicken: Wichtige Erkenntnisse aus der Reduzierung von Lebensmittelverlusten und -verschwendung durch die Entwicklung der kreislauforientierten Bioökonomie, internationale Zusammenarbeit, Partnerschaften und Koordinierung
Erwartete Ergebnisse:
Verbessertes Verständnis für technische Ansätze und politische Prioritäten zur Reduzierung von Lebensmittelverlusten und -verschwendung sowie Wege zur Ausweitung und Neuausrichtung der Finanzierung
Gemeinsame Vision zur Förderung einer nachhaltigen Bioökonomieentwicklung durch die Reduzierung von Lebensmittelverlusten und -verschwendung
Klarheit über die Möglichkeiten zur Stärkung und Ausweitung der internationalen Zusammenarbeit im Bereich der Bioökonomie zur Reduzierung von Lebensmittelverlusten und -verschwendung für eine nachhaltige Land- und Ernährungswirtschaft
Tentative Agenda
1. Introductory remarks/setting the stage | Kaveh Zahedi, Director, Office of Climate Change, Biodiversity and Environment, FAO |
2. High-Level Panel Discussion | |
Moderator: Joachim von Braun, Professor, Center for Development Research (ZEF), Bonn University
Panelists
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3. Short Round of Q&A | |
4. Wrap up / summary | Kaveh Zahedi, Director, Office of Climate Change, Biodiversity and Environment, FAO |
Podiumsteilnehmerinnen & Podiumsteilnehmer
Keynote-Speaker
Kaveh Zahedi
Leiter des Büros für Klimawandel, Biodiversität und Umwelt
Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO).
Moderatorinnen, Moderatoren, Podiumsteilnehmerinnen & Podiumsteilnehmer
Joachim von Braun
Professor
Bonn University, Center for Development Research (ZEF)
Josefa Leonel Correia Sacko
AU Commissioner for Agriculture, Rural Development, Blue Economy, and Sustainable Environment (ARBE)
African Union Commission
Leonard Mizzi
Head of Unit, Directorate-General (DG) for International Partnerships - Sustainable Agri-Food systems and Fisheries
European Commission
Anila Denaj
Minister of Agriculture and Rural Development
Ministry of Agriculture and Rural Development, Albania
Julie Collins
Minister for Agriculture, Fisheries and Forestry
Minister for Agriculture, Fisheries and Forestry, Australia
Shobha Shetty
Global Director, Agriculture and Food Global Practice
World Bank
Gunther Beger
Managing Director of the Directorate for SDG Innovation and Economic Transformation
UNIDO