Rückblick
Das GFFA-Fachpodium „Eine grünere Zukunft kultivieren – hin zu einer nachhaltigen Nutzung von Biomasse für die Kohlenstoffbindung“ am 16. Januar 2025 wurde im Rahmen des Projekts „Eine Allianz für das Klima – Dialog zu Klima und Landwirtschaft zwischen Neuseeland und Deutschland (Agri-DENZ)“ organisiert. Es konzentrierte sich auf bewährte landwirtschaftliche Maßnahmen zur Steigerung und Bindung von Kohlenstoff (C) in Böden und Biomasse in Europa, Westafrika, Neuseeland und Uruguay.
Alle Redner:innen wiesen darauf hin, dass es in ihren Regionen ein Potenzial gibt, durch die Erhöhung von C in Böden und landwirtschaftlicher Biomasse zum Klimaschutz beizutragen, z. B. in Europa in einer Größenordnung von 20% der tatsächlichen Treibhausgasemissionen aus der Landwirtschaft. Als Vorbedingung für die Sequestrierung von C im Boden müssen jedoch zunächst Bodenkohlenstoffverluste gestoppt werden, insbesondere in Europa, Neuseeland und Uruguay.
In Bezug auf bewährte Maßnahmen hob Prof. Dr. Axel Don (Thünen-Institut, Deutschland) die Bedeutung von Maßnahmen in Europa hervor, die mehrere Synergien mit der C-Sequestrierung haben, wie z. B. Sortenauswahl mit Fokus auf mehr Wurzelbiomasse für Hauptkulturen, Pflanzenkohle, Hecken und Agroforstwirtschaft. Für Westafrika sprach Prof. Dr. Vincent Logah (Kwame Nkrumah University of Science & Technology, Ghana) über das afrikanische Phänomen der Schwarzen Erden und indigene ackerbauliche Maßnahmen und hob Direktsaat und Zwischenfrüchte hervor. Dr. Sam McNally (Manaaki Whenua – Landcare Research, Neuseeland) und Dr. Virginia Pravia (National Agricultural Research Institute, Uruguay) konzentrierten sich auf Verfahren für Grünlandböden in Neuseeland bzw. Uruguay. In Neuseeland hat das Tiefpflügen ein hohes Potenzial, aber derzeit werden Agroforstsysteme bevorzugt. In Uruguay sind der Verzicht auf Bodenbearbeitung mittels Pflug und integrierte Viehzucht- und Landwirtschaftssysteme wichtige Maßnahmen, um C-Verluste aus der Umwandlung von Grünland in Ackerland zu verhindern, sowie die staatliche Politik der Bodennutzungs- und Managementpläne.
Alle Redner:innen stimmten darin überein, dass folgende Faktoren die Umsetzung von Maßnahmen, die die C-Akkumulation im Boden erhöhen, fördern könnten: (1) Kommunikation der verbundenen Vorteile für die Bodenfruchtbarkeit und Erträge, (2) stärkere Zusammenarbeit zwischen politischen Entscheidungsträger:innen, Forschenden und Landwirt:innen, (3) mehr Daten zur Verbesserung wissenschaftlicher Modelle für eine evidenzbasierte Politikberatung, um die Auswirkungen verschiedener landwirtschaftlicher Maßnahmen auf den C-Anteil und die Treibhausgasemissionen besser berücksichtigen zu können und einen wirksamen politischen Rahmen zu gestalten.
Podiumsteilnehmerinnen & Podiumsteilnehmer
Moderatorinnen, Moderatoren, Podiumsteilnehmerinnen & Podiumsteilnehmer

Nina Grassnick
AgriDENZ project coordinator
Thünen Institute

Axel Don
Deputy director of Thünen Institute of Climate-Smart Agriculture
Thünen Institute

Vincent Logah
Head of Department of Crop and Soil Sciences
Kwame Nkrumah University of Science & Technology, Ghana

Sam Mcnally
Senior Researcher
Manaaki Whenua – Landcare Research, Lincoln, New Zealand

Virginia Pravia
Associate Researcher in the national program of pastures and forages
National Agricultural Research Institute (INIA), Uruguay