Rückblick
Die GFFA-Podiumsdiskussion „Unlocking Systemic Innovations for a Sustainable Bioeconomy“ am 17. Januar 2025 hob die Notwendigkeit einer nachhaltigen und zirkulären Bioökonomie zur Bewältigung globaler Krisen in der Agrar- und Ernährungswirtschaft hervor. Die vom Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie (ATB) und dem Leibniz-Zentrum für Marine Tropenforschung (ZMT) im Rahmen des Leibniz-Labors Systemische Nachhaltigkeit organisierte Sitzung, betonte die Bedeutung von Innovationen und die Herausforderungen bei ihrer Umsetzung.
In ihrer Keynote unterstrich Barbara Sturm (ATB) die Notwendigkeit, unser Agrar- und Ernährungssystem zu verändern, und dass wir technologische Entwicklungen, wie sie am ATB stattfinden, brauchen, um systemische Veränderungen voranzutreiben. Sie wies darauf hin, dass die Bioökonomie nicht automatisch nachhaltig und zirkulär ist und Innovationen standortspezifisch sein müssen. Benedikt Bösel (Gut&Bösel, Finck-Stiftung) diskutierte über regenerative Landwirtschaft und die Integration sozialer Aspekte und betonte die Bedeutung von Agroforstwirtschaft und Kompostierung. Olaide Aderibigbe (Nigerias National Horticultural Research Institute) stellte drei Schlüsselinnovationen vor: dezentrale Lebensmittelsysteme, Kreislaufwirtschaft und digitale Landwirtschaft. Sie hob die Rolle der ‚Inclusive Innovation Platform‘ hervor, die nachhaltige landwirtschaftliche Innovationen durch sektorübergreifende Zusammenarbeit und Ressourcenzugang skalieren kann.
Die Podiumsdiskussion befasste sich mit den Gründen für den Erfolg und Misserfolg von Innovationen. Raimund Bleischwitz (ZMT) sprach über neuartige Lebensmittel und die blaue Bioökonomie, während Fabian Blöchl (Landesbauernverband Brandenburg) bewährte Verfahren wie Innovationen bei Bodenbearbeitungssystemen und die Notwendigkeit, diese auf Feldtagen zu zeigen, um die Akzeptanz zu fördern, vorstellte. Susanne Bodach (International Water Management Institute) betonte die Notwendigkeit lokaler Anpassungen und die Bedeutung von Zentren für die zirkuläre Bioökonomie, die Gleichstellung der Geschlechter und die soziale Inklusion. Marnix Doorn (IAK Agrar Consulting) stellte die Rolle der öffentlichen Politik bei der Förderung von Innovationen in Frage und forderte mehr Wirtschaft und Wirtschaftswissenschaftler in der Bioökonomie. Er wies darauf hin, dass erhebliche Mittel für Machbarkeitsstudien bereitgestellt werden, aber zu wenig für die Übernahme und Anwendung von Innovationen.
In der Diskussion mit dem Publikum wurde die Notwendigkeit hervorgehoben, alle Living Labs der Interessengruppen (Gesellschaft, Privatsektor, Forschung usw.) und Transformationsprozesse zu integrieren. Außerdem wurden Machtstrukturen in Frage gestellt und betont, wie wichtig es ist, sicherzustellen, dass Forschungsfinanzierung, postkoloniale Einflüsse usw. keine Macht über Menschen ausüben. Insgesamt lieferte die Sitzung wertvolle Erkenntnisse zur Förderung systemischer Nachhaltigkeit durch Innovationen in der grünen und blauen Bioökonomie.
Podiumsteilnehmerinnen & Podiumsteilnehmer
Keynote-Speakerinnen & Keynote-Speaker

Barbara Sturm
Scientific Director
Leibniz Institute for Agricultural Engineering and Bioeconomy (ATB)

Benedikt Bösel
Managing owner and founder
Gut & Boesel and Finck Foundation
Moderatorinnen, Moderatoren, Podiumsteilnehmerinnen & Podiumsteilnehmer

Sophia Lüttringhaus
Project Coordinator
Leibniz Institute for Agricultural Engineering and Bioeconomy (ATB)

Benedikt Bösel
Managing owner and founder
Gut & Boesel and Finck Foundation

Marnix Doorn
Team Leader
IAK Agrar Consulting GmbH

Raimund Bleischwitz
Scientific Director
Leibniz Centre for Tropical Marine Research (ZMT)

Olaide Aderibigbe
Director of Research
National Horticultural Research Institute (NIHORT)