Berliner Agrarministerkonferenz

Agrarministerkonferenz

Am letzten Konferenztag fand die weltweit größte informelle Agrarministerkonferenz statt. Sie ist der politische Höhepunkt des GFFA. 61 Agrarministerinnen und -minister aus aller Welt haben ein gemeinsames politisches Kommuniqué beschlossen. An der Konferenz nahmen zudem hochrangige Vertreterinnen und Vertreter von mehr als zehn internationalen Organisationen, wie der CFS, FAO, IFAD, OECD, WTO und Weltbank teil.

Das Abschlusskommuniqué der 16. Berliner Agrarministerkonferenz finden Sie hier.

Den Doorstep von Bundesminister Cem Özdemir, der Landwirtschaftskommissarin der Afrikanischen Union, Josefa Sacko, und dem brasilianischen Minister für Agrarentwicklung und Familienlandwirtschaft, Paulo Teixeira, können Sie hier noch einmal anschauen.

Wesentliche Ergebnisse der 16. Berliner Agrarministerkonferenz:

Menschenrecht auf Nahrung umsetzen
Angemessene Nahrung muss für alle verfügbar, zugänglich und bezahlbar sein. Die Umsetzung der Freiwilligen Leitlinien zum Recht auf Nahrung der FAO sollen hierzu gestärkt und noch besser bekannt gemacht werden.

Nachhaltige und resiliente Transformation der Ernährungssysteme
Die Ministerinnen und Minister verpflichten sich zur beschleunigten Transformation hin zu nachhaltiger, lokaler, standortangepasster und resilienter Landwirtschaft, um SDG 2 „Zero Hunger“ und weitere Nachhaltigkeitsziele der Agenda 2030 zu erreichen.

Klimaschutz und Biodiversität
Agrarökologische Ansätze, ökologischer Landbau, Agroforstsysteme und Kreislaufwirtschaft sollen dazu beitragen, die Klimakrise und den Biodiversitätsverlust aufzuhalten. Regionale Kreisläufe und regionale Lieferketten sowie nachhaltiger Konsum sollen gefördert werden.

Stärkung vulnerabler Gruppen
Vulnerable Gruppen sind von Ernährungsunsicherheit, Mangelernährung und multiplen Krisen besonders betroffen und sollen daher gestärkt werden. Gleichberechtigte Partizipation, insbesondere der jungen Generation und von Frauen, ist von entscheidender Bedeutung.

Rolle von Frauen im landwirtschaftlichen Sektor stärken
Ungleichbehandlung soll verringert werden, indem Frauen in der Landwirtschaft — auch in Führungspositionen — gestärkt werden. Frauen sollen einen besseren Zugang zu Land und Betriebsmitteln bekommen.

Governance stärken
Nachhaltigkeit braucht funktionierende Strukturen. Dies gilt insbesondere für sichere Landrechte, den Zugang zu hochwertigem Saatgut sowie einen gerechten Zugang zu Finanzmitteln und zur ländlichen Infrastruktur. Für einen systemischen Ansatz sollen die sektorübergreifende Koordinierung und Kohärenz politischer Maßnahmen gefördert werden.

Globale Lebensmittelverschwendung halbieren
Bis 2030 sollen Lebensmittelverschwendung und -verluste entlang der gesamten Wertschöpfungskette drastisch reduziert werden. Dafür braucht es neben konkreten Zielen effektive Maßnahmen; Lebensmittelverluste und -verschwendung müssen gemessen werden und alle Akteure müssen engagiert mitwirken – von der Primärproduktion bis zu den privaten Haushalten.

Dünge- und Pflanzenschutzmanagement verbessern
Nachhaltige Düngemittelproduktion und -verwendung soll gestärkt werden, um Erträge zu stabilisieren und eine weltweite Versorgungsknappheit zu vermeiden. Das Dünge¬management soll Teil der integrierten, nachhaltigen Bodenbewirtschaftung sein. Länder des globalen Südens sollen bei der nachhaltigen Produktion von Düngemitteln unterstützt werden.

Key Note Speaker

Wir freuen uns sehr auf unseren Key Note Speaker Helmy Abouleish, Geschäftsführer von Sekem und Präsident von Demeter International!

Zusammen mit SEKEM, eine im Jahr 1977 von Helmys Vater Ibrahim Abouleish gegründete Entwicklungsinitiative aus Ägypten, verfolgt Herr Abouleish eine nachhaltige Entwicklung in einem ganzheitlichen Ansatz.

Daneben hat Helmy Abouleish den Vorsitz von Ecotec, der Sekem Development Foundation sowie des Kuratoirums der Heliopolis Universität für nachhaltige Entwicklung inne.

Als Präsident von Demeter International hat Helmy Abouleish einen wesentlichen Beitrag zu der Vision von Demeter International, deren Werten, Prinzipien und Missionen geleistet.

Senior Officials‘ Meeting (SOM)

Das GFFA-Kommuniqué wurde am 18.01. auf dem Senior Officials‘ Meeting (SOM) schlussverhandelt. Am Ende konstruktiver Verhandlungen stand ein finaler Entwurf, der am 20.01. von allen 61 anwesenden Ministerinnen und Ministern einstimmig auf der Agrarministerkonferenz verabschiedet wurde. Vertreterinnen und Vertreter aus 38 Ländern sowie von 11 Internationalen Organisationen nahmen am SOM teil.

SOM