Globale Sichtweisen auf nachhaltige Bodenbewirtschaftung für Ernährungssicherheit
International Union of Soil Sciences (IUSS)
Zeit: Montag, 24. Januar 2022, 17:00 – 18:00 Uhr, anschließender Deep Dive 18:00 – 18:30 Uhr
Sprachen: Englisch, Deutsch
Zusammenfassung:
Dieses Podium beleuchtete verschiedene Beispiele für bodenorientierte Konzepte und bewährte Verfahren, auf der Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse und der Zusammenarbeit mit Behörden und anderen Akteuren, durch die Konflikte zwischen ländlichen und städtischen Gebieten entschärft oder gelöst werden können. Eine klare Planung der Bodenbewirtschaftung und erneuten Nutzung ist entscheidend, um das Potenzial der Böden zu erhalten. Hierfür sind Kenntnisse über die Böden und fachliche Beratung in Bezug auf Bodenbearbeitungsstrategien notwendig. Zudem bedarf es eines breiteren Verständnisses dafür, wie neue Entwicklungen so gestaltet werden können, dass das Beste aus den entsprechenden Böden herausgeholt wird und eine optimale Bodengesundheit gewährleistet wird, und wie Böden genutzt werden können, um die Gemeinschaft zu unterstützen – von Grünflächen für die Anpassung an den Klimawandel bis hin zu lokaler Lebensmittelerzeugung. Im städtisch geprägten Umfeld werden beträchtliche Mengen von Abfall und Abwasser erzeugt, die wertschöpfend genutzt werden können, um die landwirtschaftliche Produktivität zu erhöhen und Böden in Gärten, auf begrünten Dächern und Grünanlagen anzulegen. Durch die Wiederverwendung von aufbereitetem Abwasser in der stadtnahen Landwirtschaft kann qualitativ hochwertiges Wasser zum menschlichen Verzehr verfügbar gemacht werden. Es ist unerlässlich geworden, die Bodenfunktionen in Städten zu erkennen und zu erhalten, um Nachhaltigkeit zu erreichen. Basierend auf dem Konzept der regenerationsfähigen Landwirtschaft und Agrarökologie muss die Grüne Revolution des 21. Jahrhunderts auf Böden fokussiert, ökosystembasiert und darauf ausgerichtet sein, mit weniger Ressourcen mehr zu erzeugen. Die landwirtschaftlichen Methoden müssen nährstoffsensibel sein und ein bestimmter Anteil von Flächen und Wasser sollten renaturiert werden. Es ist außerdem wichtig, Kohlenstoff als Agrargut im Boden zu speichern, das eine zusätzliche Einkommensquelle für Landbewirtschafterinnen und -bewirtschafter darstellen kann.
Aufzeichnung
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Moderator
-erhaltung, digitale Bodenkartierung und Geodatenbanken sowie Eignung von Flächen für den Anbau von Wein und anderen hochwertigen Nutzpflanzen. Aktuell ist er als Senior Researcher in der Abteilung Biologie, Landwirtschaft und Ernährungswissenschaften des Instituts für Bioökonomie (Istituto per la BioEconomia, CNR-IBE) in Italien tätig. Er war Forschungsdirektor im CREA-Forschungszentrum für Landwirtschaft und Umwelt, Geschäftsführender Leiter des Forschungszentrums für Agrobiologie und Bodenkunde in Florenz sowie Professur für Bodenkunde an der Universität Siena in Italien. Er ist designierter Präsident der Internationalen Vereinigung der Bodenwissenschaften (International Union of Soil Sciences). Im Jahr 2017 erhielt er den Norman Hudson Memorial Award der World Association of Soil and Water Conservation (WASWAC) und 2019 den Gerold Richter Award der European Society for Soil Conservation (ESSC).
Podiumsgäste
Bruce Lascelles ist Direktor für nachhaltige Landbewirtschaftung beim Unternehmen Arcadis und Präsident der British Society of Soil Science. Er hat einen Hochschulabschluss und Doktortitel in Bodenkunde und untersuchte eine Zeit lang verschiedene Aspekte von Böden (insbesondere Bodenerosion), gefolgt von einer Tätigkeit als Berater. Seine Beratungstätigkeit konzentrierte sich auf Aspekte der Wechselbeziehungen zwischen der physischen Umwelt und Pflanzen- und Tiergemeinschaften (u.a. der Entwicklung von Methoden zur Schaffung und Wiederherstellung von Lebensräumen), Auswirkungen von Landnutzungsänderungen auf Böden und Hydrologie sowie auf die Vermessung und Kartierung von Boden- und Landnutzungstypen im gesamten Vereinigten Königreich.