Notlösung oder Königsweg – nationale Ansätze zur Transformation des Ernährungssystems

 

         

 

 

Think Tank for Sustainability (TMG)
Andreas Hermes Akademie
EC DG Research & Innovation/Bioeconomy & Food Systems
Welthungerhilfe
Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ)
WWF

Zeit: Freitag, 20. Januar 2023, 09:30 – 11:00 Uhr

Raum: A1

Sprachen: Englisch, Deutsch, Französisch

Zusammenfassung:

Die teilnehmenden ExpertInnen diskutierten die Ausarbeitung, Zielsetzung wieauch Umsetzung der sog. “National Pathways” vor allem am Beispiel von Kambotscha, Äthiopien und Kenia. Zudem war eine Einordnung seitens der Wissenschaft Teil der Diskussion. Die Inputgeber diskutierten aber nicht nur aus regionaler Perspektive, sondern näherten sich dem Thema auch sektoral an, d.h. aus Perspektive der ProduzentInnen (Dr. M`Mailutha), der Zivilgesellschaft (Ms. Worku) wie auch der staatlichen – und damit regelgebenden – Institutionen (Dr. Sok Silo). Es wurde im Rahmen der kurzen ersten Inputs klar, dass es bei den jeweiligen “National Pathways” durchaus Erfolge gibt, aber auch noch weitere große Schritte zu gehen sind, vor allem was die Inklusion marginalisierter Gruppen betrifft. Auch eine generelle Stärkung des zielgerichteten Austausches zwischen Wissenschaft, staatlichen Institutionen und der Zivilgesellschaft wurde als wünschenswertes Ziel hervorgehoben, da nur so wirklich holisitische Lösungen erdacht und umgesetzt werden können. Im Rahmen des Austausches mit dem Publikum wurden diverse Aspekte thematisiert (u.A. Finanzierung der Umsetzung) und von verschiedenen ExpertInnen z.B. von der GIZ oder der EU-Kommission unterstrichen. Hervorzuheben ist der Input seitens Agatha Thuo und Dr. Marcella D`Souza, die beide als Sprecherinnen einer dreizehnköpfigen Expertengruppe auftraten, welche im Vorfeld des Expertenpanels die Frage der Governance von Food Systems erfolgreich adressierte.

Podiumsgäste

Dr. Mwendah M’Mailutha ist seit September 2017 geschäftsführender Direktor des kenianischen Bauernverbandes (KENAFF).
Er ist Experte für Agrarpolitik und Entwicklungsökonomie, mit Schwerpunktsetzung auf ländlicher Entwicklung. Er hat fundierte Kenntnisse über die Landwirtschaft in Kenia und Ostafrika und ist gut vertraut mit der Bedeutung des landwirtschaftlichen Sektors für den sozioökonomischen Wandel in afrikanischen Ländern.
Dr. Mwendah M’Mailutha hat einen Ph.D. in internationaler Entwicklungspolitik und einen Masterabschluss in Public Policy von der Bowling Green State University in Ohio, USA. Zuvor schloss er seinen Bachelor of Science in Agrarwissenschaften und Humanökologie an der Egerton University in Kenia ab. Er hat darüber hinaus nachgewiesene Kenntnisse in den Bereichen Völkerrecht, Unternehmensverwaltung, Führung & Management und Informations- und Kommunikationstechnologien im Dienste der Entwicklung.
Er verfügt über breit gefächerte Berufserfahrung, da er im früheren Sudan (jetzt Südsudan) als wissenschaftliche Hilfskraft für die Catholic Relief Services tätig war, als Regionalkoordinator für KENAFF sowie als Dozent an der Kenya School of Government und der Egerton University in Kenia. Er hat zudem als Hochschulabsolvent in den USA gelehrt (2006-2013). Des Weiteren ist er Mitbegründer von zwei erfolgreichen, Landwirte beliefernden Unternehmen in Kenia und im Südsudan.
Dr. Mwendah M’Mailutha ist leidenschaftlicher Milchbauer und Imker und übt beide Tätigkeiten im Nakuru County aus.

S.E. Dr. Sok Silo ist seit Juli 2019 Generalsekretär des Rats für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung (CARD) der königlichen Regierung von Kambodscha. Seit August 2014 fungiert er als SUN Government Focal Point und seit November 2020 ist er nationaler Berichterstatter im Bereich Ernährungssysteme. Darüber hinaus ist er Sekretär der Fachgruppe für Lebensmittelsicherheit und Ernährung. Bevor er diese Ämter übernahm, war S.E. Dr. Sok Silo 12 Jahre Vize-Generalsekretär von CARD, fast 10 Jahre Leiter der Verwaltungsabteilung von CARD und fast 5 Jahre persönlicher Referent des Ministers für Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Fischerei.
Dr. Sok Silo leistete einen entscheidenden Beitrag zur Koordinierung und Ausarbeitung von politischen Konzepten und Strategien für Ernährungssysteme, Lebensmittelsicherheit und Ernährung in Kambodscha. Er hat die Gespräche und Konsultationen zur zweiten Nationalstrategie für Lebensmittelsicherheit und Ernährung 2019-2023 aktiv begleitet, sowie den Fahrplan Kambodschas für Ernährungssysteme zur nachhaltigen Entwicklung 2030, den operativen Fahrplan des Landes für den Globalen Aktionsplan zur Mangelernährung von Kindern und viele weitere.

Roberta Sonnino ist Professorin für nachhaltige Ernährungssysteme an der Universität Surrey (Vereinigtes Königreich). Im Laufe ihrer Karriere hat sie über 100 wissenschaftliche Arbeiten zum Thema nachhaltige Ernährung veröffentlicht, von denen einige ins Französische, Italienische, Portugiesische, Japanische und Koreanische übersetzt wurden. Professor Sonnino ist eine etablierte Akteurin an der Schnittstelle zwischen Ernährungsforschung und Politik. In den letzten Jahren war sie als stellvertretende Vorsitzende der FOOD2030 Expert Group tätig, welche die Weiterentwicklung von vier Strategiebereichen des europäischen FOOD2030 Forschungsnetzwerks anleitete; als Leitautorin des Rahmenkonzepts der FAO für die Ernährungsstrategie im urbanen Raum; und als Berichterstatterin der hochrangigen Expertengruppe, einberufen durch die EC, für einen besseren Umgang mit Ernährungssystemen mithilfe von effizienteren Schnittstellen zwischen Wissenschaft, Politik und Gesellschaft. Professor Sonnino ist derzeit als Hauptforscherin im Rahmen des 12 Mio. € Projekts FOODCLIC tätig, das über das Programm Horizon Europe der Europäischen Kommission finanziert wird und die Transformation von Ernährungssystemen in den städtischen Regionen Europas und Afrikas erforscht.

 

Sara Worku ist Development Professional und hat 15 Jahre Berufserfahrung. Seit 2019 fungiert sie als Koordinatorin der Alliance2015-Äthiopien (www.alliance2015.org). Alliance2015 ist ein strategisches Netzwerk von 7 in Europa ansässigen, internationalen, humanitären Entwicklungs- und Advocacy-NGOs, das als Plattform für die Förderung und Pflege von gemeinsamen Projekten zur Umsetzung der nachhaltigen Entwicklungsziele und humanitären Grundsätze dient. So wird das vorhandene Potenzial durch gemeinsame Maßnahmen, Wissensgenerierung, Solidarität und eine intensive Zusammenarbeit mit lokalen Partnern genutzt.
In ihrer Rolle bereitet Sara Informationen aus den Bereichen der strategischen Beratung und Steuerung, Anpassung, Koordinierung, Repräsentation und Interessenvertretung für die Mitglieder der Alliance2015-Äthiopien auf. Auf dem Gebiet der Repräsentation und Interessenvertretung vertritt Sara die Alliance2015 im Rahmen unterschiedlicher, strategisch wichtiger Dialoge auf nationaler Ebene – beispielsweise zum äthiopischen Mechanismus für die Transformation der Ernährungssysteme – und ist als Ko-Vorsitzende des nationalen Forums bzw. der nationalen Plattform für nährstoffsensible Landwirtschaft tätig. Sie hat darüber hinaus die Aufgabe, zivilgesellschaftliche Organisationen, die mit Mitgliedern der Alliance2015 zusammenarbeiten, dazu zu befähigen, effizienter in Prozesse involviert zu werden und einen besseren Zugang zu Einwirkungsmechanismen, Ressourcen und dem Aufbau von Fähigkeiten und Kompetenzen zu erhalten.
Bevor sie dieses Amt übernahm, arbeitete Sara sowohl für nationale als auch internationale Nichtregierungsorganisationen, darunter People In Need, und unterstützte Initiativen in den Bereichen Arbeitsplatzgenerierung und Teilhabe von Kindern und Frauen. Sara hat einen Masterabschluss in Geographie und Umweltwissenschaften von der Universität Addis Abeba.

Moderation

Jens ist für die Steuerung der Programme von TMG und die strategische Entwicklung zuständig. Er hat über zehn Jahre Erfahrung in der wissenschaftlichen Politikberatung in Afrika, Asien, Europa und Lateinamerika. Seine Forschungsgebiete umfassen den Umgang mit natürlichen Ressoucen, nachhaltige Lösungsansätze, Wissensgenerierung und soziale Innovation.

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