GFFA 2024 Science Slam

Der Science Slam Gewinner 2024 ist
Jorge Guadalupe

Herzlichen Glückwunsch!

Unter dem Leitthema „Ernährungssysteme der Zukunft“ wurden vier zehnminütige, unterhaltsame Slam-Vorträge in englischer Sprache live in Berlin gehalten.

Im Anschluss an die Slam-Vorträge entschied das internationale Publikum vor Ort und an den Bildschirmen, an wen die GFFA Science Slam – Trophäe 2024 vergeben wurde. Die Siegerehrung übernahm unser Bundesminister Cem Özdemir.

Video-Aufzeichnung vom GFFA Science Slam 2024

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Ihr Applaus ist gefragt
Sie sind herzlich eingeladen die vier Science Slam Vorträge live oder digital als Übertragung auf der Website des GFFA 2024 zu erleben und die Gewinnerin oder den Gewinner des diesjährigen GFFA 2024 Science Slam zu wählen! Nutzen Sie die Gelegenheit mit den Slammerinnen und Slammern bereits während des GFFA Innovationsforums in Austausch zu treten und lassen Sie sich ihre Projekte und Slam-Themen an ihren Postern vorstellen.

Science Slam Kandidatinnen und Kandidaten
Über das große Interesse am GFFA 2024 Science Slam haben wir uns sehr gefreut und bedanken uns für die Bewerbungen aus aller Welt. Aus der großen Anzahl an Interessierten wurden diese vier Kandidatinnen und Kandidaten ausgewählt:

In einer von Bevölkerungswachstum und Urbanisierung geprägten Welt, in der in Kürze über zwei Drittel aller Menschen in einer Stadt wohnen werden, kommt der nachhaltigen Ernährung von Milliarden Menschen eine Schlüsselrolle zu. Kriege und die COVID-19 Pandemie offenbarten Schwachstellen in unseren Lebensmittelversorgungsketten und zeigten die dringende Notwendigkeit von resilienten Lösungsansätzen für die Ernährungssicherheit auf. Zwar fließen enorme Investitionen in die Agrartechnologie, aber viele vertikale Farmen arbeiten beispielsweise immer noch nicht rentabel. Meine Forschung befasst sich mit den Faktoren, die die Akzeptanz von flächenloser Landwirtschaft beeinflussen, sowie mit den Voraussetzungen für die Ausweitung dieser Praxis für eine nachhaltige Lebensmittelerzeugung. Wenn man den Verbrauchern Handlungsmacht gibt, kann man das Potential der Rolle von „Prosumenten“ ausloten, in der die Gesellschaft im Rahmen ihrer bebauten Umwelt an der künftigen Lebensmittelgewinnung teilhaben und eine neue Ernährungszukunft gestalten kann.

Lebenslauf:

  • Doktorandin und Beraterin, Strategische Initiativen, UNU-FLORES
  • Beauftragte für Lobby- und Öffentlichkeitsarbeit, UNU-FLORES
  • Beauftragte für Veröffentlichungen, Transparency International
  • Lehrassistentin, Jacobs University Bremen
  • Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Universität Bremen, Forschungsbereich „Staatlichkeit im Wandel“ (SFB597)

Kampf der Insekten: Entomopathogene Nematoden gegen Schadinsekten

Haben Sie schon einmal gehört, dass Insekten ursächlich für Lebensmittelknappheit sind? Auf jeden Fall werden Sie es jetzt tun! Stellen Sie sich das mal vor, eine winzige Würmerarmee ist der Schlüssel zur Lösung. Ja, sie haben richtig gehört: Würmer! Aber nicht einfach irgendwelche Würmer, diese Würmer sind Superhelden, die die bösen Insekten besiegen! Stellen Sie sich vor: Pflanzen, die von unerbittlichen Schadinsekten belagert werden, und chemische Pflanzenschutzmittel, die mehr schaden als nützen. Der Alptraum eines jeden Landwirts, eine Katastrophe! Hier tritt unser Held auf den Plan: der entomopathogene Nematode (EPN). In meiner Forschung geht es um die Erforschung von EPNs als nachhaltige biologische Bekämpfungsstrategie für die Bekämpfung von Schadinsekten in der Landwirtschaft. Ziel ist es, das Bewusstsein für die Bedeutung von EPNs in Lebensmittelsystemen zu schärfen und gleichzeitig nachhaltige Lösungen für die Schädlingsbekämpfung in einer Welt zu fördern, die sich vom Hunger befreien möchte.

Lebenslauf:

  • DAAD-Stipendiat und Nachwuchswissenschaftler am Zentrum für Entwicklungsforschung (ZEF) der Universität Bonn im Rahmen einer Promotionsarbeit zu Ökologie, Biodiversität und biologischer Bekämpfung von Schadinsekten
  • Master in Nematologie der Universität von Gent in Belgien als VLIR-UOS-Stipendiat
  • Ein Jahrzehnt Mitarbeit und Erfahrung in der Agrarforschung in Wissenschaft und Wirtschaft
  • Alumnus des Forward-Programms von McKinsey
  • Zertifizierter professioneller Scrum-Master und Trainer für agiles Arbeiten

Als künftige Veterinärin ist es meine Pflicht und Leidenschaft, alle Tiere gesund zu erhalten, sie zu behandeln und vor unerwünschten Krankheiten zu bewahren. Dennoch können die Erreger, die unsere geliebten Haustiere häufig befallen, auch für uns Menschen gefährlich sein! Daher möchte ich einige unterschiedliche und häufig vernachlässigte neu und erneut auftretende Zoonosen vorstellen, mit denen sich jede und jeder infizieren und daran erkranken könnte. Einige dieser Fälle sind in vielen Ländern relevant. Auf der Grundlage des Dreiklangs des One-Health-Konzepts (gesunde Umwelt, gesunde Tiere, gesunde Menschen) zielt die Thematik auf die Zusammenführung dieser Bereiche ab und möchte alle Menschen und insbesondere Heimtiereigentümer mit dem Ziel aufklären, ihnen Orientierungshilfe für bessere Diagnostik, zeitgerechte Therapien und verlässliche Vorsorge gegen diese Erkrankungen zu geben.

Lebenslauf:

  • Geboren am 17.01.2000 in Assenowgrad, Bulgarien
  • Gegenwärtig im fünften Jahr Studentin der Veterinärmedizin an der Trakia-Universität in Bulgarien
  • Jüngste Praktika bei den Tierkliniken der Justus-Liebig-Universität Gießen (Juni 2022- September 2023), und an der Universität von Liverpool in England (September 2023)
  • Trägerin des Preises „Studentin des Jahres in Bulgarien” im Fachbereich Landwirtschaft und Veterinärmedizin (2021, 2022)
  • Ehrenamtliche Mitarbeit als Studentin der Veterinärmedizin bei der „Wildlife Friends Foundation“ in Thailand (September 2022)

BBQ aus dem Bioreaktor: ein Steak, das nie „muh“ gemacht hat

In-vitro-Fleisch im Land des Churrasco: wie wird diese Technik in Brasilien aufgenommen?

Brasilien ist der zweitgrößte Fleischproduzent weltweit und eines der größten Verbraucherländer. In Brasilien gibt es das größte Fleischunternehmen der Welt und eine stark im Kongress vertretende Agrarlobby, die das Agrobusiness hartnäckig verteidigt – ein Milliardengeschäft, das Brasilien zum Stall der Welt machen soll. Die Frage ist nun, wie eine Agrarmacht wie Brasilien mit der neuen Technologie von In-vitro-Fleisch umgeht. Und inmitten dieser verschiedenen Akteure stecke ich als Teil eines Forschungsteams an der UFMG (Bundesuniversität von Minas Gerais), der besten staatlichen Universität des Landes, die eines der ersten Forschungsprojekte zu In-vitro-Fleisch durchführte und bei der das erste jemals in Brasilien gezüchtete Hühnchen gebraten wurde. Ich versuche hier, Einblick in mein Forschungsthema zu geben, an dem meine Gruppe gearbeitet hat, um ein biokompatibles, bezahlbares und skalierbares Gerüst zur Züchtung von Muskelzellen während der Differenzierungsphase des biologischen Verfahrens des In-vitro-Fleisch zu finden.

Lebenslauf:

  • Kürzlich an der Bundesuniversität von Minas Gerais (UFMG) aufgenommener Zellbiologie-Doktorand mit dem Forschungsschwerpunkt 3D-Verfahren zum Biodruck von In-vitro-Fleisch
  • Master in Zellbiologie, Abschlussarbeit über Gerüste für die Differenzierungsphase von In-vitro-Fleisch
  • Präsident des „Alt Protein Project“ der UFMG, einem Beratungsprojekt zur Verbreitung von Wissen über In-vitro-Fleisch an Universitäten
  • Bachelor in Biologie und Biotechnologie, Abschlussarbeit über die Chagas-Krankheit, eine vernachlässigte Tropenkrankheit

Science Slam Moderator:
Drew Portnoy war jahrelang als Auslandskorrespondent in Berlin tätig und lebt seit über 20 Jahren in der Hauptstadt. Als Comedian und Moderator nutzt er seine tiefen Kenntnisse über die deutsche Kultur und Politik, um mit viel ängelsächsischer Selbstironie gegen die Berliner, seine Familie und vor allem gegen sich selbst auszuteilen. Er hat bereits Science Slams überall in Deutschland sowie USA leidenschaftlich moderiert.

Unser GFFA Science Slam ist ein Wettbewerb, bei dem Vortragende die Möglichkeit haben, ihr wissenschaftliches Forschungsthema vorzustellen. Dabei geht es vor allem um eine anschauliche Vermittlung wissenschaftlicher Konzepte an ein gemischtes, zwar fachlich interessiertes, jedoch überwiegend nicht wissenschaftlich ausgerichtetes Publikum. Im Zentrum steht dabei weniger der Wettbewerbsgedanke als vielmehr die diskussionsanregende Kommunikation zu einem Fachthema sowie die Interaktion zwischen der/dem Vortragenden und dem Publikum.